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Erfolgreiche Praxisnachfolgeregelung

Dr. med. Andreas Cajacob, Facharzt FMH für Dermatologie und Venerologie, hat in der Stadt Schaffhausen eine erfolgreiche Facharztpraxis für Dermatologie geführt. Im Jahr 2007 hat er sich für die Praxispartnerschaft mit Herrn Dr. med. Stefan Schwarzkopf, Facharzt FMH für Dermatologie und Venerologie, entschieden. Nach 5 Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit hat Herr Doktor Cajacob seine Praxis an Herrn Doktor Schwarzkopf übergeben und hat dann die Rolle des Stellvertreters übernommen. In diesem Kurz-Interview berichten die Ärzte über Ihre Erfahrungen der Praxispartnerschaft und Praxisnachfolgeregelung.

Dr. med. Andreas Cajacob &
Dr. med. Stefan Schwarzkopf im Interview

Dr. med. Andreas Cajacob

Facharzt FMH für Dermatologie und Venerologie
ehemaliger Praxisinhaber, Schaffhausen

Herr Doktor Cajacob, Sie haben sich vor Ihrer Praxisübergabe für eine Praxispartnerschaft entschieden. Ist es Ihnen nach jahrelanger alleiniger Praxistätigkeit schwer gefallen, einen jungen Kollegen als gleichwertigen Praxispartner zu akzeptieren?
Nein, ganz und gar nicht.

Wie haben Sie die ersten Wochen der Zusammenarbeit erlebt?
Es war sehr angenehm mit einem kompetenten Kollegen direkt zu diskutieren, der auch neue Ideen und Kenntnisse in die Praxis einbrachte.

Nach 5 Jahren gemeinsamer Tätigkeit haben Sie Ihre Praxis an Herrn Doktor Schwarzkopf übergeben. Ist Ihnen dieser Schritt schwer gefallen?
Ich konnte das Pensum zu Beginn um die Hälfte reduzieren und arbeitete bis ich 68 Jahre alt war – was freie Valenzen sonst ergab und konnte mich auf die Pensionierung langsam einstimmen. Mit 68 Jahren war ich dann reif für die Praxisübergabe und es ist mir nicht schwer gefallen, da ich in Herrn Schwarzkopf einen kompetenten Nachfolger habe.

Wie haben Sie die Übergabe geplant und wie war der Tag der Praxisübergabe für Sie?
Herr Dr. Federer von FEDERER & PARTNERS hat uns umfassend beraten und die nötigen Verträge vorgeschlagen. Mein Kollege und ich haben möglichst alles vertraglich geregelt, damit sind wir sehr gut gefahren (ähnlich wie bei einem Ehevertrag). Der Tag der Praxisübergabe habe ich in sehr guter Erin- nerung.

Seit der Praxisübergabe sind Sie nach wie vor in Ihrer ehemaligen Praxis als Stellvertreter tätig. Wie fühlen Sie sich in dieser Rolle?
Zu Beginn, nach der Übergabe, habe ich noch Stellvertretungen gemacht – es war sehr angenehm ohne Stress zu arbeiten.

Welche Empfehlungen können Sie Ihren Kollegen, die ihre Nachfolgeregelung noch vor sich haben, mit auf den Weg geben?
– Nur kurze gemeinsame Probezeit in der Zusammenarbeit, dann gleichwertige
Zusammenarbeit (der neue Arzt / die neue Ärztin sollte voll involviert werden).
– Möglichst alles vertraglich klar regeln.
– Sehr früh (mind. 5 Jahre) mit der Planung beginnen und überall an Kongressen
usw. die Absicht mitteilen (falls dies aus Diskretionsgründen möglich ist).

 

Dr. med. Stefan Schwarzkopf

Facharzt FMH für Dermatologie und Venerologie
Nachfolger der Praxis Dr. Cajacob

Herr Doktor Schwarzopf, Sie sind im Jahr 2007 als gleichwertiger Praxispartner in die Praxis von Herrn Doktor Cajacob eingestiegen. Wie haben Sie den Einstieg erlebt?
Grundsätzlich problemlos, und fühlte mich sehr gut betreut durch Hansruedi Federer von FEDERER & PARTNERS. Ich hatte von allem keine Ahnung, und war froh um fachmännische Hilfe. Bezüglich des Kaufs (die Höhe des Goodwills) musste ich natürlich erst einmal durchatmen, das war für einen Assistenzarzt doch eine Menge Geld. Aber nachdem ich dann die Zahlen der Praxis gesehen habe, war mir klar, dass ich keine schlaflosen Nächte befürchten musste. Zudem war ja auch alles vertraglich geregelt, und das gibt jedem Arzt eine Sicherheit. Dies würde ich allen Kollegen empfehlen, die eine Gemeinschaftspraxis eingehen wollen. So habe ich unbeschwert beginnen können und hatte natürlich einen Partner an meiner Seite, dem ich von Anfang an vollstes Vertrauen schenken konnte.

Sie waren damals in Pully wohnhaft. Was hat Sie dazu bewogen, eine Tätigkeit in Schaffhausen aufzunehmen?
Ich hatte meine Facharztausbildung in Lausanne am CHUV noch gar nicht beendet, als ich an die Info gelangte, dass Herr Cajacob einen Nachfolger suche. Ich bin gebürtiger Schaffhauser und ich habe nicht damit gerechnet, dass ich «zu Hause» einmal diese Chance erhalten würde. Die Region ist klein und mit Dr. Bigliardi und Dr. Cajacob war der Kanton ausgelastet an dermatologischer Versorgung. Meine Frau war auch einverstanden, nach Schaffhausen zu ziehen, so nahm ich dann das Projekt in Angriff, zumal mir auch klar war, dass ich keine Spitalkarriere anstreben wollte.

Hatten Sie in der Anfangszeit das Gefühl, dass Sie von Herrn Doktor Cajacob und seinem Team als gleichwertiger Partner angenommen worden sind?
Ich habe mich von Beginn an als gleichwertigen Partner gefühlt, da mich Dr. Cajacob gleich von Anfang an beim Personal als Co-Chef vorstellte und mich auch immer so behandelte, ebenso mehr oder weniger das Personal. Es ist schon klar, dass natürlich das Personal ihren langjährigen Chef schon noch irgendwie als Patron betrachtete, aber das kam mir gar nicht ungelegen. Des Weiteren hat ein Arzt, der seit 30 Jahren praktiziert, natürlich einen entsprechenden Namen und hin und wieder wollten Patienten halt einfach zu ihm, das war für mich auch in Ordnung und irgendwie logisch. Es blieb aber bei ganz wenigen Patienten, die partout nicht zu mir kommen wollten.

Wie haben Sie die Zusammenarbeit in der Praxis erlebt?
Da sämtliche «Fallstricke» ja bei uns vertraglich geregelt waren, wusste jeder von uns wie es läuft. Wir waren uns in den wichtigsten Punkten stets einig und sehr loyal einander gegenüber. Ums Geld gab es nie Diskussionen. Kleinere Diskussionen sind ja normal und die haben wir problemlos gemeistert. Die Zusammenarbeit im fachlichen Bereich war auch für beide von Vorteil, ich konnte von seiner Erfahrung lernen und ich meinerseits habe neue Therapie-Methoden direkt von der Uni mitgebracht. Zudem haben wir uns wöchentlich getroffen und schwierige Fälle besprochen sowie Dinge, was die Praxis im organisatorischen Bereich anging, wie z.B. Personalfragen, Geräteanschaf- fungen usw., diskutiert.

Sie haben im Jahr 2012 die Praxis von Herrn Doktor Cajacob übernommen. Wie haben Sie die Praxisübgergabe erlebt?
Die Praxisübergabe verlief problemlos, da wir ja alles bereits vertraglich 5 Jahre zuvor geregelt hatten. Es gab keine Überraschungen, das Inventar musste gemacht werden, damit Herr Cajacob noch anteilmässig das Geld für neu angeschaffte Geräte in der Praxis zurückerhielt, was wir noch gemeinsam eingekauft hatten. Wir haben bei mir in der Agenda schon früh Termine abgestrichen, damit ich dann nicht gleich überrannt wurde, als Herr Cajacob aufhörte. Bei einem feinen «Z‘Nacht» hat er sich dann offiziell von uns allen verabschiedet, mir aber auch angeboten, dass ich mich bei Fragen jederzeit gerne bei ihm melden dürfe.

Welche Empfehlungen können Sie Ihren Kollegen, die sich mit der Thematik einer Praxistätigkeit beschäftigen, mit auf den Weg geben?
Ich kann nur jedem Kollegen der eine Gemeinschaftspraxis eingehen oder eine Praxis übernehmen will empfehlen, dieses Projekt in professionelle Hände zu geben, und nicht zu glauben er schaffe das auch alleine, dieses Geld könne er sich sparen. Es gibt so viele Dinge, die es zu berücksichtigen gibt, die man als Arzt gar nicht wissen kann, denn man hat ja schliesslich Medizin und nicht Wirtschaft oder Personalführung studiert. Schlussendlich geht’s ja auch immer ums Geld und wenn die Sachverhalte schriftlich dargelegt werden, kann jeder selbst bei Unklarheiten oder Streitereien nachschauen, was abgemacht wurde. Und schliesslich muss man einfach auch dem Kollegen und den Beratern Vertrauen schenken und nicht alles hinterfragen, sonst kommt man bei so komplexen Strukturen wie eine Ge- meinschaftspraxis oder Praxisübernahme einfach nicht zum Ziel.

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