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Ehepaar und Praxispartner: der Weg von der Einzelpraxis zur Gemeinschaftspraxis

Frau Dr. med. Kristina Strub und Herr Dr. med. Kaspar Strub, Fachärzte FMH für Hals-, Nasen-, Ohrenkrankheiten, haben über mehrere Jahre hinweg getrennte Praxen geführt, er in Basel, sie in Bern. Im Jahr 2014 trafen sie die Entscheidung, an einem neuen Standort eine gemeinsame Praxis zu eröffnen.

Warum haben Sie sich als Ehepaar nach vielen Jahren mit zwei getrennten Praxen für eine gemeinsame Praxis entschieden?
Kaspar Strub: Im Jahr 2014 hat es Gründe gegeben, sich Gedanken darüber zu machen, wie unsere Zukunft aussehen soll. Auf Empfehlung eines Freundes haben wir uns bei FEDERER & PARTNERS gemeldet und dort unsere Situation dargelegt. Ich war bis dato in einer Gemeinschaftspraxis in Basel tätig. Meine Frau führte eine kleine phoniatrische Praxis in Bern. Schlussendlich sind wir mit der Frage nach Hause geschickt worden, wieso wir unser Arbeitsleben so kompliziert gestalten und uns nicht zusammentun. Ich war völlig überrascht von dieser Idee. Bis dahin hatte ich nicht gewagt, über diese Option nachzudenken; dies vor allem aus Loyalität gegenüber meinem bisherigen Praxispartner, mit dem ich siebzehn Jahre zusammengearbeitet habe. Der Entscheid, das Projekt «HNO PRAXIS STRUB» definitiv zu starten, war schlussendlich auch ein wenig wie eine Fügung. Meine Frau sagte nach dem Termin bei FEDERER & PARTNERS: «Du hast doch so viele Patienten aus dem Stadttheater, ich als Stimmspezialistin, da wäre doch Theaterstrasse 4 (direkt gegenüber dem Stadttheater) in Basel die richtige Adresse für uns.» Als ich am Abend spontan den Immobilienmarkt im Internet prüfte, traf ich tatsächlich prompt auf ein Inserat für Büroräumlichkeiten an der Theaterstrasse 4, woraufhin wir diese angeschaut und uns direkt entschieden haben.

Kristina Strub: Für mich war eine Praxis in Basel und die Zusammenarbeit mit meinem Mann eine Traumvorstellung. Ich bin sehr spezialisiert mit der Phoniatrie und hatte dazumal mit der Praxis in Bern die Gelegenheit, eine der raren phoniatrischen Praxen zu übernehmen. Dies entsprach vom Patienten- und vom zeitlichen Umfang genau dem, was ich machen wollte. Auf Dauer stellte sich der lange Arbeitsweg jedoch als nicht sehr praktisch heraus, da unsere Kinder zu dieser Zeit noch ein paar Jahre jünger waren. Wir hatten also eigentlich zwei schöne Praxen, die uns grundsätzlich gut gefielen, aber trotzdem war da noch Optimierungspotenzial.

Wie haben Sie das Projekt der neuen Praxis vorbereitet?
Kristina Strub: Aufgrund der Praxisräumlichkeiten, die sich ja sehr schnell und plötzlich am Horizont gezeigt haben, hatten wir keine lange Vorbereitungsphase und sind direkt mit dem Projekt gestartet. Eine grosse Hilfe war für uns die Unterstützung durch FEDERER & PARTNERS und unseren Architekten, Herrn Daniel Michel.

Kaspar Strub: Was man in der Vorbereitung und der ganzen Projektbegleitung hervorheben darf, ist die Tatsache, dass wir sehr dankbar dafür sind, dass wir auf die Unterstützung eines solch gut funktionierenden Teams zählen durften: von FEDERER & PARTNERS über Daniel Michel und vielen mehr, die sehr verantwortungsvoll mit unseren Ressourcen umgegangen sind, d. h. nicht nur mit unserem Budget, sondern auch unserer Zeit. Was mir in der ganzen Projektphase besonders gut gefallen hat, war die Möglichkeit zur konstruktiven Kritik in und aus allen Richtungen. Hieraus hat sich viel Positives entwickelt.

Welche Ängste haben Sie während der Vorbereitungsphase begleitet?
Kaspar Strub: Der Ausstieg aus der alten Praxis und die damit verbundene Reaktion meines ehemaligen Praxispartners auf die Ankündigung, dass ich mich von ihm trennen möchte, beschäftigte mich am meisten. Weitere Gedanken machte ich mir natürlich auch noch über die finanzielle Belastung, die mit diesem Projekt auf uns zukam.

War es schwierig, einen Bankkredit zu erhalten?
Kaspar Strub: Wir haben den Bankkredit ohne Probleme erhalten, nicht ohne den Hinweis, das sei mit meinen knapp über fünfzig Jahren der letzte Moment, in dem ich noch Geld bekomme.

Wie haben Sie als Ehepaar die Kooperation in der Praxis vertraglich geregelt?
Kristina Strub: Wir haben einen Gesellschaftsvertrag abgeschlossen, wie alle anderen Ärzte in der gleichen Konstellation auch. Ein Erbvertrag steht noch aus.

Wie verlief die Auflösung Ihrer bisherigen Praxen?
Kristina Strub: Bei mir ist das schnell erzählt: Ich hatte in Bern eine gut etablierte Praxis, aber aufgrund meiner hohen Spezialisierung gab es dazumal keinen Nachfolger. So habe ich dann praktisch die komplette Praxis mit ihren Innereien gezügelt und auch tatsächlich einige Patienten mitgenommen.

Kaspar Strub: Bei mir war die Auflösung der Praxis etwas komplizierter. Es hat damit angefangen, dass mein Praxispartner überhaupt nicht mit diesem Schritt gerechnet hat, was zu einer grösseren Belastungsprobe führte. Schlussendlich haben wir mithilfe eines sehr konzilianten und geradlinigen Anwalts einen Weg gefunden, meinen Ausstieg aus der Praxis in einer fairen Art und Weise durchzuführen. Auch heute kann ich ohne schlechtes Gewissen meinem ehemaligen Praxispartner in die Augen sehen.

Was waren beim Umzug in die neuen Räumlichkeiten die grössten Herausforderungen?
Kaspar Strub: Eine besondere Herausforderung war das Einscannen der Papierkrankengeschichten. Dank dem engagierten Einsatz zweier Maturandinnen und unserer beiden Töchter hat aber alles problemlos geklappt.

Wie haben Sie die letzten Tage vor der Praxiseröffnung erlebt?
Kristina Strub: Aufgeregt. Ich habe ein paar Tage früher angefangen als mein Mann und unsere Mitarbeiterinnen. Die ersten Tage ganz alleine in dieser grossen Praxis waren speziell. Aber als wir dann zusammen hier waren, war es toll.

Kaspar Strub: Ich verspürte grosse Vorfreude. Der Übergang war dann völlig flüssig Und wie war der erste gemeinsame Tag in der Praxis?

Kristina Strub: Der erste gemeinsame Tag war schon sehr besonders. Plötzlich war da Personal, ein Arztkollege und wir waren Chefs im eigenen Betrieb.

Kaspar Strub: An den ersten Tag in der Praxis kann ich mich gar nicht mehr richtig erinnern. Es war alles irgendwie so schwungvoll, voller Freude und mit einer bisher nicht gekannten Effizienz.

Wie beurteilen Sie die Situation jetzt?
Kristina Strub: Es war definitiv der richtige Entscheid. Es ist toll, hier zu arbeiten. Jeder von uns hat seine eigenen Patienten – natürlich bedingt durch unsere jeweilige Spezialisierung. Mein Mann hat zusätzlich noch den Facharzttitel für Allergologie, und davon habe ich wenig Ahnung. Diese Fälle weise ich ihm zu und umgekehrt weist er mir Patienten mit phoniatrischen Problemen zu. Diese Zusammenarbeit ist für unsere Patienten angenehm, und der Austausch zwischen den Sprechstunden ist für uns bereichernd. Aber im Grunde sehen wir uns gar nicht so häufig, weil jeder selbstständig arbeitet. Auch die Abläufe funktionieren reibungslos, dank unseren tollen Mitarbeiterinnen, wir haben ein wirklich klasse Team.

Was würden Sie heute anders machen?
Kristina Strub: Die Audiokabine würden wir besser planen.

Kaspar Strub: Ja, die Audiokabine könnte man als Komplikation noch aufgreifen. Wir hatten sie so geplant, wie sie an x-anderen Orten schon gebaut worden ist. Unser Haus ist jedoch akustisch dermassen belastet, dass die Kabine den Bestimmungen bei Weitem nicht genügte. So waren wir nach einem halben Jahr dazu gezwungen, eine zweite Audiokabine hineinzustellen, was mit erheblichem Aufwand verbunden war. Dort hat sich die gute Zusammenarbeit mit FEDERER & PARTNERS und unserem Architekten, Herrn Daniel Michel, bewährt. Das habe ich als beispielhaft empfunden. Alle haben eingesehen, dass ein Fehler gemacht worden war, und haben sich gegenseitig dabei unterstützt, das Problem so kostenneutral wie möglich zu lösen.

Was ist das Geheimnis Ihres Erfolges?
Kaspar Strub: Ich glaube, wir haben einfach eine riesengrosse Freude am Leben und an anderen Menschen. Es ist für uns wunderbar, am Morgen zur Arbeit zu gehen und uns überraschen zu lassen, was für nette Leute zu uns kommen. Wir können ihnen zuhören, etwas erörtern, gemeinsam versuchen, ein Ziel zu erreichen – und am Ende des Tages bekommen wir auch noch Geld dafür. Arzt zu sein ist genau der richtige Beruf für mich. Ich glaube, das kommt auch bei den Patienten an. Wir beide fühlen uns in unserer Rolle sehr wohl, und offenbar spricht das viele an.

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