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Dr. med. Regula Neidhardt

Als Frau Doktor Neidhardt 2006 ihre Praxis eröffnete, wusste sie noch nicht, wo die Reise hingehen würde. Die Einzelpraxis entwickelte sich rasch zur Doppelpraxis, und wo es Platz hat für zwei Kinderärztinnen, hat es auch noch Platz für mehr. Heute betreibt Frau Doktor Neidhardt das Gesundheitszentrum Flor für Kinder und Eltern in Uster zusammen mit fünf Ärzten und einem grossen Team an MPAs und Pflegefachfrauen.

Vor wenigen Jahren noch führten Sie eine kleine Kinderarztpraxis, heute beschäftigen Sie mehrere Ärzte und haben Ihre Praxis zu einem Gesundheitszentrum ausgebaut. Wie ist dieser Ausbau von der einfachen Praxis zum Zentrum zustande gekommen?
Das war nicht so geplant, eins führte zum anderen und die heutige Situation hat sich mit der Zeit ergeben. Ich fing allein in einer kleinen Praxis mit beschränkten Räumlichkeiten an. Nach ein paar Jahren wurde es langsam eng und ich konnte die bestehenden Räumlichkeiten ausbauen, aber dies war noch nicht die optimale Lösung. Daher habe ich mich dann nach neuen Räumlichkeiten umgeschaut und bin mit der ganzen Praxis inklusive. drei Ärzten an den heutigen Standort Flor umgezogen. Der neue Standort bietet viele Vorteile, neben mehr Raum allgemein bessere Arbeitsbedingungen und den Luxus eines grossen Teams mit Zusatzleistungen (Säuglingspflegekurs, Kindertanzen, Babymassage etc.). Rundum ein Angebot, das den Patienten optimal entspricht.

Was war Ihre Motivation, diesen Weg einzuschlagen und diese Entwicklung voranzutreiben?
Eindeutig die Möglichkeit, marktnah zu arbeiten (längere Öffnungszeiten, Samstag/Sonntag) sowie eine optimale medizinische Qualität zu bieten. Treibende Kraft aber war und ist die unternehmerische Motivation und der dringende Wunsch, durch Veränderungen die Zukunft im Gesundheitswesen mitzugestalten.

Was unterscheidet das Zentrum von der normalen Kinderarztpraxis?
Die Verteilung von Verantwortung und Marktleistung auf ein grösseres Team: Längere Öffnungszeiten sind möglich und ein breiteres Leistungsspektrum kann angeboten werden. Besonders angenehm ist die hohe Elastizität und Flexibilität zum Beispiel bei der Abfederung von Spitzenfrequenzen. Die Patienten schätzen kurze Wartezeiten und einen schnellen Zugang. Auch lohnt es sich bei einem grösseren Ärzteteam, sich eine erstklassige apparative Umgebung zu leisten. Die meisten dieser Vorteile sind in der Einzelpraxis kaum zu realisieren. Kinderärzte, die den Weg in die Praxis suchen, gibt es aktuell leider nicht wie Sand am
Meer.

Wie lösen Sie das Problem, immer genügend Ärzte zu haben?
Das hat sich verbessert, vor allem, da wir eine perfekte Infrastruktur zur Verfügung stellen und es durch freie Zeiteinteilung ermöglichen, den Beruf mit dem Privatleben optimal in Einklang zu bringen. Glücklicherweise gibt es immer wieder Empfehlungen und spontane Meldungen.

Was bieten Sie den Ärzten, um sie langfristig binden zu können?
Wichtig sind das Betriebsklima und die gegenseitige Wertschätzung sowie die kreative Mitbestimmung des Teams bei der Unternehmensentwicklung.

Auf welche Eigenschaften und Qualifikationen achten Sie besonders bei der Auswahl Ihrer Mitarbeiter?
Wichtig sind mir neben einer fachlich einwandfreien Qualifikation ein gesundes Mass an Empathie, eine glückliche Hand und ein wertschätzender, kompetenter Umgang mit den Patienten.

Wie lösen Sie die Teilzeitproblematik?
Das ist zugegebenermassen ein Problem. Es ist lösbar, indem wir gegenseitig Rücksicht nehmen: das Geschäft auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter und die Mitarbeiter auf die Bedürfnisse des Geschäfts. Ohne eine gewisse Flexibilität auch der Mitarbeiter geht das nicht. Das wird verbindlich vor der Anstellung geregelt, damit sich später keine asymmetrischen Situationen
entwickeln.

Früher waren Sie Kinderärztin, heute sind Sie grösstenteils auch Managerin. Wie meistern Sie diesen Spagat und wo liegen die Schwierigkeiten?
Ich bin begeisterte Ärztin, aber auch gerne Managerin. Um in diesem Spannungsfeld zu bestehen, ist ein konsequentes Zeitmanagement nötig. Das heisst, während der Sprechstunde
bin ich voll auf meinen Arztberuf fokussiert. Für die Managementaufgaben – die ich nicht gelernt habe – schaffe ich zeitliche Freiräume. Durch konsequente Delegation können die Führungsaufgaben auch an Teammitglieder weitergegeben werden, was zu einer angenehmen Entlastung führt.

Verstehen sich Ihre Ärzte als Angestellte oder tragen sie den unternehmerischen Geist mit?
Wenn Ärzte aus dem Spital kommen, verfügen sie in der Regel über eine reaktive Angestelltenmentalität. Zuerst gilt es, diese so schnell wie möglich abzubauen und in eine prospektiv denkende, Mitverantwortung tragende Teammentalität zu metamorphosieren. Nach relativ kurzer Zeit entwickeln die Mitarbeiter, die eine gewisse Interpretationsfreiheit haben, automatisch unternehmerische Züge. Es geht eigentlich gar nicht anders – das Team ist der Teacher.

Was ist das Geheimnis Ihres Erfolgs?
Ich orientiere mich an Walt Disney: «If you can dream it, you can make it!» Am Anfang steht die Vision – sie ist das Ziel. Um es zu erreichen, braucht es Durchhaltewillen, und dieser wird wiederum ausgewiesen durch die bisherigen Erfolge, womit wir dem Ziel immer näher kommen. Zentral aber ist das «feu sacré» – das Feuer der unternehmerischen Leidenschaft.

Was sind Ihre Visionen und Pläne für die Zukunft?
Als Unternehmer und Arzt ist man meistens einsam. Für die Zukunft wünsche ich mir eine kollegiale Vernetzung mit ähnlich denkenden Ärzten zum Austausch von Ideen, zur Bündelung von Effizienz und mit dem Bestreben, gemeinsam im immer härteren Marktumfeld zu bestehen.

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