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Dr. med. Matthias Kessler

Herr Dr. med. Matthias Kessler, Facharzt FMH für Innere Medizin, hat im Jahre 2005 eine Praxis in Luzern übernommen und ist nach drei Jahren, im 2008, in seine neuen Praxisräumlichkeiten, weiterhin mit Standort Luzern, umgezogen. Wie hat er diesen grossen Schritt in die Selbständigkeit vorbereitet und wie hat er ihn erlebt? Was würde er heute anders machen? Das und noch vieles mehr für alle, die diesen Schritt noch vor sich haben und aus Erfahrungen von Kollegen profitieren möchten.

Herr Doktor Kessler, warum haben Sie sich für eine «Praxisübernahme» und nicht für eine «Eröffnung» entschieden?
Das war damals nicht so leicht. Einerseits war der Standort Luzern ein Wunsch von mir und andererseits gab es nicht viele Möglichkeiten ohne Konkordats-Nummer. Ich habe mir verschiedene Praxen angeschaut. Auch über FEDERER&PARTNERS wurden mir verschiedene Praxen vorgestellt. Letztendlich habe ich dann eine Praxis gefunden und mich dafür entschieden.

Warum haben Sie sich ausgerechnet in Luzern niedergelassen?
Wer hier lebt, für den stellt sich die Frage nach einem anderen Wohnort nicht. Ein phantastischer Ort mit hoher Lebensqualität, darüber hinaus zentrale Lage mit guten Anbindungen in die übrige Schweiz und Europa. Zudem kommt meine Frau aus der Innerschweiz, was die Entscheidung auch noch unterstützte.

War für Sie eine «Einzelpraxis» nie ein Thema? Warum?
Im Grunde genommen war es damals eine Einzelpraxis, d.h. es waren mehrere Ärzte mit verschiedenen Fachausrichtungen involviert, doch letztendlich arbeitete jeder für sich und hatte auch seine eigenen MPAs. Durch den Umzug in die hiesigen Räumlichkeiten, hat sich diese Konstellation dann aufgelöst. Dass es sich jetzt zu einer Gemeinschaftspraxis entwickelt hat, hat sich von selbst ergeben und ist so auch optimal. Herr Doktor Ade, den ich bereits aus der früheren Zusammenarbeit persönlich kannte, ist seit Herbst 2011 eingestiegen und wir verstehen uns sehr gut.

Wie haben Sie das Projekt «Praxisübernahme» vorbereitet?
Ich habe mich alleine auf dieses Abenteuer eingelassen, welches ich ein wenig unterschätzt habe. Ich bekam auch Hilfe und Ratschläge von Freunden und Kollegen. Selbstverständlich habe ich auch das entsprechende Lehrgeld bezahlt und aus den Fehlern gelernt. Ich habe mir dann die Unterstützung durch eine kompetente Beratung geholt habe; in diesem Fall die FEDERER & PARTNERS.

War es schwierig im Fall einer «Praxisübernahme» einen Bankkredit zu bekommen?
Nein, eigentlich nicht. Die Banken waren interessiert, ein solches Projekt zu finanzieren. Als ich 2008 in meine neuen Räumlichkeiten umgezogen bin und einen grösseren Investitionskredit benötigte, war ein guter Businessplan hilfreich.

Wie haben Sie die letzten Tage vor dem «Einstieg» erlebt?
Die Zeit vor dem Einstieg verlief sehr ruhig. Eigentlich war alles gut vorbereitet worden und ich habe diese Zeit eher entspannt in Erinnerung. Einzig mit dem damaligen Vermieter gab es noch einige Unklarheiten, welche dann für alle Parteien gut gelöst worden sind.

Und wie war der erste Tag in der eigenen Praxis?
Das ist bereits so lange her, dass ich mich gar nicht mehr so genau daran erinnern kann. Es war ein ganz normaler Arbeitstag. Durch di Praxisübernahme und dem beibehalten der angestammten MPA’s wurde der Praxisablauf für meine neuen Patienten zunächst nicht wesentlich verändert. Wenn ich jetzt allerdings so zurückdenke, war es trotzdem etwas Besonderes. Ich empfing nun in der eigenen Praxis Patienten und nicht mehr im Klinikambulatorium.

Wie beurteilen Sie die Situation jetzt nach über 7 Jahren?
Die Entscheidung zur Selbstständigkeit habe ich nie bereut. Der Schritt hat sich sowohl fachlich als auch wirtschaftlich gelohnt. Die Freiheit mein Konzept so umzusetzen wäre in der Klinik nicht möglich gewesen. Die täglichen Herausforderungen sind motivierend und halten wach.

Was würden Sie heute anders machen?
Ich habe aus meinen Erfahrungen gelernt. Ich denke ich würde von Anfang an den Support wahrnehmen, den eine Unternehmensberatung anbietet, wie z.B. das «Start-up»-Angebot von FEDERER & PARTNERS. Die Praxisrenovation und der Ausbau haben mich auch finanziell beansprucht. Hier würde ich heute gezielter jeden Franken umdrehen. Es ist auch wichtig, die richtige Bank auszuwählen. Ich denke, wenn man eine optimale Begleitung durch eine fachkompetente Institution mit grosser Erfahrung in Praxisgründung/Praxisübernahme wählt, erleichtert dies das eine oder das andere.

Was ist das Geheimnis Ihres Erfolges?
Ja, das ist ein gute Frage (schmunzelt)… Ich denke, unser Grundkonzept – ein patienten – orientiertes, individuelles Konzept – stimmt. Wir bieten unseren Patienten ein Integratives medizinisches Konzept an, welches das Beste aus beiden Welten – Schul- und Komplementärmedizin – kombiniert. Dies bedingt grosse Erfahrung in den Methoden der Regulationsmedizin. Wir erheben wie jeder andere auch eine Anamnese, lassen die Patienten berichten und stellen dann eine Diagnose. Aufgrund dieser Diagnostik entscheiden wir, welches Therapieverfahren aus der sogenannten Schulmedizin oder Komplementärmedizin, die ja auch geschult werden muss, für den Patienten zum momentanen Zeitpunkt das Richtige ist. Dies erfordert natürlich auch eine gute Kenntnis der unterschiedlichen Methoden sowie eine enge Zusammenarbeit mit den Patienten. Das Feedback der Patienten ist unser Werkzeug. Es ist ein sogenanntes therapeutisches Bündnis, in welchem wir nicht nur als Arzt und Mediziner sondern auch als Berater und Coach auftreten. Das lässt uns eine gewisse Freiheit und macht das Ganze entspannter.

Was würden Sie Ihren Kollegen, welche den Schritt in die Selbstständigkeit noch vor sich haben, mit auf den Weg geben?
Guten Schlaf! Und dann das Projekt einfach anpacken! Ich glaube jeder der in die Selbständigkeit gehen möchte, sollte dies auch machen. Es ist eine Herausforderung! Voraussetzungen dafür sind auch eine gewisse Freude sowie das Interesse an betriebswirtschaftlichen Aufgaben. Dies ist heute noch wichtiger als vor 10 Jahren – und in der Zukunft wahrscheinlich noch wichtiger als heute. Alles ist im Wandel und ich glaube, dass das Gesundheitssystem und auch die Kostenübernahme der Krankenkassen sich radikal verändern werden. Wichtig ist auch, dass man jeden Schritt mit Überzeugung macht. Auf jeden Fall empfehle ich, dass man sich die richtige Unterstützung holt.

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