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Dr. med. Laurenz Sonnentag

Herr Doktor Sonnentag führt seit Anfang 2022 eine Augenarztpraxis in Kloten. Im nachstehenden Interview erzählt er uns, wie er die Vorbereitungs- und Aufbauphase der eigenen Praxis erlebt hat.

Sie betreiben seit dem 1. Januar 2022 eine eigene Augenarztpraxis in Kloten. Welche positiven und negativen Erfahrungen durften Sie in dieser Zeit machen?
Ich bin sehr froh, dass ich seit Januar 2022 meine eigene Praxis in Kloten führe. Wir haben seitdem mehrheitlich positive Erfahrungen gemacht. Alle Personen, die an der Praxisvorbereitung und dem Aufbau beteiligt waren, waren sehr nett und hatten mir uneingeschränkte Unterstützung geboten. Vor allem die Unternehmensberatung FEDERER & PARTNERS, die Gerätehersteller, die Bauunternehmer sowie die Nachbarschaft und viele mehr. Die Praxiseröffnung und die Anfangsphase liefen reibungslos. Ich bin äusserst dankbar, dass mir alle in einem solch hohen Mass geholfen haben. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle bei allen Beteiligten herzlich bedanken. Auch meine Patienten haben mich sehr stark unterstützt und mir Kraft und Mut gegeben. Meine Patienten waren sehr froh, dass ich nun meine eigene Praxis habe und sie weiterhin bei mir bleiben können. Sie sprechen ihre Empfehlungen bei Nachbarn, Familienmitgliedern oder Bekannten aus. Das ist eine grosse Hilfe für mich. Eine andere positive Erfahrung ist die Volldigitalisierung der Praxisabläufe. Die Patientenaufnahme, die apparativen Untersuchungen, die Befunddokumentation und die interne Aufgabenverteilung und Kommunikation laufen dank modernster Technologie sämtlich digital, sodass wir in der neuen Praxis bis auf wenige Ausnahmen (z. B. Rezepte, Atteste) papierlos arbeiten können. Das schont die Umwelt und steigert auch die Arbeitseffizienz. Es gibt noch so viele weitere positive Erfahrungen, dass ich hier nicht alle aufzählen kann. Negative Erfahrungen habe ich vielleicht auch gehabt, diese sind aber nicht nennenswert. Direkte negative Erfahrungen in Bezug auf meine neue Praxis habe ich nicht. Auf jeden Fall überwiegen die positiven Erfahrungen weitaus, sodass ich die wenigen negativen Erfahrungen schnell vergessen konnte. Zuvor waren Sie als Infrastrukturnutzer in einer Praxis in Kloten tätig.

Worin sehen Sie persönlich die Vor- bzw. Nachteile der Infrastrukturnutzung und der eigenen Praxis?
Der Vorteil der Infrastrukturnutzung ist, dass man anfangs ohne eigene, grosse Investitionen leichter beginnen kann. Man nutzt die ganze Praxis mit Personal und führt dort seine Sprechstunde. Wenn man sich gut mit dem/der Infrastrukturgebenden versteht und sich nur um die eigenen Patienten kümmern möchte, dann ist das Modell ein grosser Vorteil. Der Nachteil ist natürlich, dass man als Infrastrukturnutzer selbst nicht über die Weiterentwicklung und Ausrichtung der Praxis entscheiden kann/darf. Man ist abhängig von dem/der Infrastrukturgebenden. Bei der eigenen Praxis kann man selbst gestalten, wie die Praxis sein und sich weiterentwickeln sollte. Der Nachteil ist, dass man als Praxisinhaber nicht nur medizinisch tätig ist, sondern sich auch um alles rundherum kümmern muss. Aber ich sehe das nicht wirklich als Nachteil, sondern als Abwechslung und Herausforderung.

War eine Gemeinschafts- oder Gruppenpraxis für Sie nie eine Option?
Doch, das wäre schon eine Option für mich gewesen. Ich bevorzugte aber, zu Beginn meine eigene Praxis allein zu führen. Vor allem nach meinen Erfahrungen in den letzten Jahren als Infrastrukturnutzer habe ich mich entschlossen, zunächst meinen eigenen Weg zu gehen und keine Gemeinschafts- oder Gruppenpraxis zu eröffnen. Langfristig würde ich mich jedoch freuen, wieder mit einer Kollegin oder einem Kollegen zusammenarbeiten zu können.

War es für Sie leicht, eine passende Immobilie mitten in Corona-Zeiten zu finden?
Es war während der Corona-Zeit nicht leicht, aber auch nicht besonders schwierig. Ich wollte meine Praxis in Kloten eröffnen, daher war die Anzahl der Immobilien aufgrund der Standortwahl schon begrenzt. Es gab zu dieser Zeit ein paar freie Immobilien auf dem Markt, da einige Firmen leider wegen Corona Konkurs gingen und die Nachfrage in dieser Zeit nicht allzu hoch war. Ich habe etwa fünf Liegenschaften angeschaut und per Zufall darunter eine passende gefunden. Ich würde sagen, ich hatte wirklich Glück. Man sollte auf unterschiedlichen Websites nach Immobilien suchen. Die Räumlichkeiten, die ich gefunden habe, waren nicht auf der bekanntesten Plattform inseriert.

Wie unterscheidet sich Ihr Berufsalltag als Praxisinhaber von Ihren vorgängigen Tätigkeiten?
Als Praxisinhaber ist man nun nicht nur allein als Arzt tätig. Letztendlich ist eine Arztpraxis auch ein Unternehmen. Man muss sich um alles kümmern, vom Personal über die Verträge, die Arbeitssicherheit, die Hygiene etc. Man kann bestimmt auch viele Tätigkeiten delegieren bzw. outsourcen, am Anfang sind jedoch die finanziellen Ressourcen sehr begrenzt. Daher mache ich alle nichtmedizinischen Arbeiten selbst. Der zusätzliche Arbeitsaufwand ist schon hoch, da ich aber auch diese Art von Arbeit gerne mache und in diesen administrativen Bereichen stets neue Erfahrungen sammeln kann, kompensiert dies den zeitlichen Mehraufwand ein wenig.

Welche Erfahrungen haben Sie beim Rollenwechsel vom Infrastrukturnutzer zum Vorgesetzten gesammelt?
Vorher als Infrastrukturnutzer arbeitete ich fast ausschliesslich im medizinischen Bereich. Mit den Arbeiten rund um eine Praxis, zum Beispiel Personalführung oder Praxismanagement, hatte ich keine Berührungspunkte bzw. wurde vom Infrastrukturgeber diesbezüglich keine Unterstützung von mir gewünscht. Nun, als Vorgesetzter, muss ich diese Aufgaben auch übernehmen. Zum Glück kannte ich meine Teammitglieder schon vorher. Wir waren von Anfang an ein gut eingespieltes Team. Sie wissen, wie ich arbeite, und ich bin mir auch bewusst, was sie bereits gut können und was es allenfalls noch zu verbessern gibt. Früher haben wir friedlich nebeneinander zusammengearbeitet. Nun bin ich aber der Vorgesetzte und muss das Interesse der Praxis vertreten und auch durchsetzen. Manchmal muss man etwas bestimmter sein. Das ist zu Beginn schon etwas schwierig. Es ist, wie so vieles im Leben, ein Lernprozess, selbst Chef zu sein.

Wie haben Sie die erste Woche in Ihrer Praxis erlebt und wie waren die Reaktionen Ihrer Patienten auf die Standortverlegung?
Es war aufregend, überwältigend, aber auch sehr schön. In den ersten Wochen hatten wir die Sprechstunde schon gut geplant. Die Patienten wurden aber nicht so eng eingeschrieben, damit wir uns alle an die neuen Arbeitsabläufe, die Praxissoftware sowie die Untersuchungsgeräte gewöhnen konnten. Die ersten Wochen liefen zufriedenstellend und wir waren alle sehr dankbar, dass es gleich so gut funktioniert hat. Da ich vorher schon in Kloten tätig war, war die Standortverlegung für meine Patienten nicht besonders schwierig. Viele Patienten kannten den neuen Ort bereits, da in diesen Praxisräumlichkeiten früher eine Zahnarztpraxis war. Natürlich gab es vereinzelt auch Verwirrung, da die Patienten vergessen haben, dass ich am neuen Standort tätig bin. Alle meine Patienten sind begeistert von der neuen Praxis und sie fühlen sich sehr wohl. Das hat uns sehr gefreut und gibt uns Kraft.

Was würden Sie heute bei der Realisation der eigenen Praxis anders machen?
Das Einzige, das ich anders machen würde, wäre, dass man frühzeitig, mit genügend Zeit plant. Die Entscheidung bei mir, eine eigene Praxis zu eröffnen, war eine sehr kurzfristige und gezwungene Entscheidung, da sich die Situation als Infrastrukturnutzer für mich plötzlich und unerwartet geändert hat. Daher stand ich unter massivem Zeitdruck. Alles musste schnell gehen, das war schon sehr stressig. Von der Entscheidung bis zur Eröffnung der Praxis hatte ich acht Monate Zeit. Dann fing der Turboprozess an: Gespräche mit der Unternehmensberatung, Immobiliensuche, Verträge, kompletter Abriss und Umbau der Praxisräumlichkeiten, Neuanschaffungen der Geräte etc. Ich bin sehr froh, dass mir FEDERER & PARTNERS uneingeschränkte Unterstützung gegeben und fast alles für mich professionell und hochqualitativ organisiert hat. So konnte ich in dieser Zeit meine klinische Tätigkeit weiterhin «stressfrei» ausüben und die neue Praxis im Januar ohne Verzögerung eröffnen.

Was ist das Geheimnis Ihres Erfolges?
Ein Geheimnis habe ich nicht, aber vielleicht macht es einfach meine Leidenschaft und Freude an der ärztlichen Tätigkeit aus. Ich habe mich bisher immer getraut, Dinge zu realisieren, die ich gerne machen wollte. Ich bin in Beijing geboren und aufgewachsen. Mit 25 Jahren entschied ich mich, nach Europa zu gehen. Dann zog ich nach Hamburg und habe da angefangen, Deutsch zu lernen. Danach begann ich mit dem Medizinstudium und anschliessend der Facharztausbildung. Vor vier Jahren kam ich per Zufall in die Schweiz. Alles hat bisher reibungslos funktioniert. Ich denke, diese Schritte in meinem Leben haben mich trainiert, ohne Angst und Hemmung immer etwas Neues zu machen. Man muss sich selbst vertrauen. Manche haben vielleicht Angst vor Veränderungen, vor dem bevorstehenden und nicht zu bewältigenden Arbeitsaufwand und sogar vor dem Scheitern. Auf Englisch sagt man: Where there is a will, there is a way. Als Mediziner haben wir ein nicht einfaches Studium und danach die Facharztausbildung geschafft. Wir haben dadurch in unserem Leben schon einiges erlebt und geleistet und wer das alles geschafft hat, dem gelingt auch der Weg in die Selbstständigkeit.

Was würden Sie Ihren Kollegen, die den Schritt in die Selbstständigkeit noch vor sich haben, mit auf den Weg geben?
Man sollte keine Angst vor der Selbstständigkeit haben. Natürlich bringt die Selbstständigkeit viel Arbeit mit sich. Aber man betreibt diesen Aufwand für sich selbst und man tut dies dadurch auch gerne. Man sollte ein solches Projekt früh genug und sorgfältig planen, nicht wie bei mir unter massivem Zeitdruck. Mit guter Beratung und Rundumunterstützung von einem professionellen Partner wie zum Beispiel FEDERER & PARTNERS ist der Aufwand überschaubar und gut geplant. Ich bin sehr froh, dass ich die richtige Entscheidung, meine eigene Praxis zu eröffnen, getroffen habe und das Vorhaben mit FEDERER & PARTNERS realisieren konnte.

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