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Dr. med. Edward Schober

Herr Dr. med. Edward Schober, Facharzt für Allgemeine Innere Medizin, hat im Jahre 2007 zusammen mit seiner Frau, Dr. med. Loni Schober, eine Praxis in Lützelflüh BE übernommen. Wie hat er diesen grossen Schritt in die Selbständigkeit vorbereitet und wie hat er ihn erlebt? Was würde er heute anders machen? Das und noch vieles mehr für alle, die diesen Schritt noch vor sich haben und aus Erfahrungen von Kollegen profitieren möchten.

Herr Doktor Schober, warum haben Sie sich für eine «Praxisübernahme» und nicht für eine «Eröffnung» entschieden?
Meine Frau und ich sind beide aus dem Spital in die Grundversorgung «ausgetreten» und zu dem Zeitpunkt schien es uns sinnvoll, eine Praxis zu übernehmen, die schon einen bestehenden Patientenstamm hat, anstatt neu eine Praxis zu gründen. Eine Neueröffnung war eigentlich nie unser Bestreben, da wir uns rein auf das Medizinische konzentrieren wollten.

Warum haben Sie sich ausgerechnet in Lützelflüh niedergelassen?
Unsere Vorgängerin antwortete auf ein Inserat, dass wir in der Ärztezeitung geschaltet hatten. Gleichzeitig hatten wir diverse Praxis-Angebote bei FEDERER & PARTNERS angesehen, unter denen wir auch unsere jetzige Praxis fanden. Wir haben also parallel, d.h. alleine und mit FEDERER & PARTNERS geeignete Praxen gesucht. Zu Beginn hatten wir uns nicht festgelegt, ob wir eine Landpraxis oder eine Stadtpraxis suchten, allerdings haben wir schnell gemerkt, dass Landpraxen deutlich grössere und treuere Patientenstämme haben und, dass auch die Medikamentenabgabe häufiger möglich ist. Letztendlich haben wir uns für die Praxis entschieden, die bei FEDERER & PARTNERS im Sortiment war. Alles in allem ist das Arbeiten in einer Landpraxis für uns unwahrscheinlich befriedigend und die Nähe zur Hauptstadt des Landes sowie zu unserem Wohnort in Burgdorf ist sehr praktisch.

Wie haben Sie das Projekt «Praxisübernahme» vorbereitet?
Mit Hilfe von FEDERER & PARTNERS. Das hätten wir selber nie gemacht.

War es schwierig im Fall einer «Praxisübernahme» einen Bankkredit zu bekommen?
Überhaupt nicht. Uns wurden einige Angebote von Banken durch FEDERER & PARTNERS vermittelt. Andererseits war das Angebot unserer Vorgängerin noch attraktiver. Wir erhielten letztendlich von ihr direkt ein Darlehen, im Rahmen dessen wir beide von einem besseren Zinssatz profitierten, und ihre Steuern konnten tiefer gehalten werden. Bei der Hausbank unserer Vorgängerin haben wir auch die Hypothek für das Praxis-Stockwerkeigentum übernommen und dabei auch sehr gute Konditionen erhalten.

Wie haben Sie die letzten Tage vor dem «Einstieg» erlebt?
Die waren sehr intensiv. Dadurch, dass unsere Vorgängerin fast bis zum letzten Tag vor der Übergabe weitergearbeitet hat – und wir gleich loslegen wollten – mussten wir innerhalb von zwei Tagen die ganzen Möbel, die wir bei IKEA gekauft haben, aufbauen, das ganze EDV-System (selber bei Dell gekauft) aufbauen und anschliessen, gleichzeitig überall Netzwerkkabel verlegen lassen, d.h. der Elektriker sowie die Software-Anbieter Vitodata waren ebenso sehr im Einsatz wie wir. Nach zwei bis drei Tagen Umbau waren die ersten Patienten bereits da.

Und wie war der erste Tag in der eigenen Praxis?
Sehr spannend! Ich hatte gleich am ersten Tag einen Patienten mit (leichtem) Herzinfarkt, der an dem Tag gar nicht ins Spital wollte, sondern erst am nächsten Tag. Dies ist gar nicht so selten bei der ländlichen Bevölkerung hier. Inzwischen konnten wir aber präventiv sehr viel erreichen. Auf zwischenmenschlicher Ebene haben wir uns wirklich sofort sehr gut aufgenommen gefühlt. Die Patienten wussten natürlich, dass die Vorgängerin einen Nachfolger suchte und waren umso glücklicher, dass sie – im Gegensatz zu einigen anderen LandärztInnen – jemanden gefunden hatte. Ich habe nie merkbare Vorbehalte in irgendeiner Weise gespürt. Die Patienten waren dankbar und froh zu kommen und inzwischen ist eine sehr gute Beziehung zueinander entstanden.

Wie beurteilen Sie die Situation jetzt nach 6 Jahren?
Die Situation ist perfekt. Es geht gar nicht besser.

Was würden Sie heute anders machen?
Nichts. Es ist perfekt so.

Was ist das Geheimnis Ihres Erfolges?
Es gibt kein Geheimnis, eher ein Rezept. Obwohl bei den Spitalärzten ein grosser Vorbehalt in Bezug auf die Selbständigkeit besteht, ist es durchaus möglich, gut Medizin zu praktizieren und dabei gut zu verdienen. Man muss sich nicht fürchten, man muss auch nicht enorme Investitionen machen, sondern eine bestehende Praxis übernehmen – es gibt mehr als genug im Angebot – und einfach nach bestem Wissen und Gewissen Medizin praktizieren.

Was würden Sie Ihren Kollegen, welche den Schritt in die Selbstständigkeit noch vor sich haben, mit auf den Weg geben?
Es ist wichtig, sich auf seine Stärken zu konzentrieren. Meine Frau und ich sind Mediziner. Das sage ich auch immer befreundeten Ärztinnen und Ärzten. Vielleicht ist es doch ein «Erfolgs-Geheimnis»: Man soll sich beraten lassen und auf Leute zurückgreifen, die das Wissen und die Erfahrung – vor allem auch durch Einblick in viele, viele Praxen – besitzen, um eine Praxis optimal zu führen. Das ist eine Wissenschaft, die wir praktizierenden Ärzte nicht aufbauen können. Wenn es etwas gibt, das ich (erst) auf dem Weg in die Selbständigkeit oder während der Praxisübernahme erfahren habe, dann ist es bei allen Preisen, die angegeben werden zu verhandeln. Das Verhandeln gehört nicht zu meiner Natur, aber jedes Mal wenn man nachfragt, gibt es ein besseres Angebot. Das würde ich allen auch noch mit auf den Weg geben.

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