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Dr. med. Niklaus Buchegger

Herr Dr. med. Niklaus Buchegger, Facharzt FMH für Allgemeine Innere Medizin, hat im Jahre 2009 eine grundversorgerpraxis in Nürensdorf übernommen. Wie hat er diesen grossen Schritt in die berufliche Selbständigkeit vorbereitet und wie hat er ihn erlebt? Was würde er heute anders machen? Das und noch vieles mehr für alle, die diesen Schritt noch vor sich haben und aus den Erfahrungen von Kollegen profitieren möchten.

Herr Doktor Buchegger, warum haben Sie sich für eine «Praxisübernahme» und nicht für eine «Praxiseröffnung» entschieden?
Ich habe das Medizinstudium auf dem zweiten Bildungsweg absolviert. Der Schritt in die Selbständigkeit kam deshalb im fortgeschrittenen Lebensalter. Für eine Praxiseröffnung verbunden mit dem Aufbau eines eigenen Patientenstamms (ca. 3 bis 4 Jahre) hätte ich weder die Zeit, die Geduld, noch das finanzielle Polster gehabt. Ausserdem standen in meiner Wohnregion mehrere Allgemeinpraxen zum Verkauf, sodass ich die gut laufende und etablierte Praxis von meinem Vorgänger übernehmen konnte.

Warum haben Sie sich ausgerechnet in Nürensdorf niedergelassen?
Ich bin ursprünglich auf dem Lande aufgewachsen und wohne seit Jahren in der Nähe von Nürensdorf. Nürensdorf ist eine ländliche Wohngemeinde mit gepflegten und verlässlichen Einwohnern. In diesem Umfeld fühle ich mich sehr wohl. Ich meine, dass ich diese Patienten deutlich besser verstehe und dadurch besser auf sie eingehen kann, als ich dies für ein städtisches Klientel machen könnte.

Wie haben Sie das Projekt «Praxisübernahme» vorbereitet?
Den Wunsch selbständig tätig zu sein, hatte ich schon bei Studienbeginn. Während der Assistenzzeit entschied ich mich, eine Allgemeinpraxis zu übernehmen. In der Region Winterthur standen zahlreiche Allgemeinpraxen zum Verkauf. Initial wusste ich nicht, dass es auch solche gibt, die nicht rentabel wirtschafteten und dadurch für eine Übernahme nicht in Frage kamen. Insbesondere dann, wenn das Ansehen der Praxis schlecht war. Um eine gute Wahl zu fällen, wandte ich mich an die Praxisvermittlung von FEDERER & PARTNERS. Ich nahm am öffentlichen Seminar zur Praxisübernahme von FEDERER & PARTNERS teil. Daraus habe ich die Erkenntnis gewonnen, dass mit dem Beizug eines Vermittlers alle Aspekte von der Finanzierung, über den Umbau, das Treuhand und bis zum Vertrag mit dem Praxisvorgänger gut beraten, mit organisiert und mit getragen werden. So habe ich mein Ziel, eine Praxis zu übernehmen, dann auch realisiert.

Welche Ängste haben Sie während der Vorbereitungsphase begleitet?
Der Hauptaspekt, der mich beschäftigt, war die verbreitete Aussage, dass man sich kaum auf den Praxisalltag einer Allgemeinpraxis vorbereiten könne. Mit einigen Jahren Erfahrung als Assistenzarzt in verschiedenen Disziplinen und Krankenhäuser hat man zwar ein gutes Rüstzeug, jedoch sind die gesundheitlichen Probleme bei jeden Patienten anders gelagert. Ein weiterer Punkt war, wie mich die Patienten meines Vorgängers aufnehmen würden, ob ich deren Ansprüche erfüllen und ihr Vertrauen gewinnen kann. Dann auch: Können die umfangreichen Investitionen in nützlicher Frist eingebracht werden? Kann ich die hohe Arbeitsintensität und die Belastung, die gerade in den ersten Jahren bei 50 bis 70 Stunden pro Woche lagen, aushalten?

War es schwierig im Falle einer «Praxisübernahme» einen Bankkredit zu erhalten?
Als künftiger Praxisinhaber ist man äussert kreditwürdig, sodass die Finanzierung der Praxis nicht schwierig war. Zusammen mit den realistisch und seriös ausgearbeiteten Businessplänen von FEDERER & PARTNERS konnte ich mit den Banken über die benötigte Kredithöhe und günstige Konditionen verhandeln.

Wie haben Sie die letzten Tage vor der «Praxisübernahme» erlebt?
Die Tage vor der Praxisübernahme waren ganz besonders und eindrücklich. Zum einen war ich extrem neugierig darauf, was auf mich zukommt. Ich freute mich auf die Herausforderung und war voller Tatendrang und Elan. Zum anderen war ich angespannt und aufgewühlt: Werde ich die neue Aufgabe mit der enormen Verantwortung sowohl den Patienten als auch den Medizinischen Praxisassistentinnen gegenüber erfolgreich meistern können? Ist das finanzielle Risiko nicht zu gross?

Und wie war der erste Tag in der eigenen Praxis?
Einige Zeit vor der Praxiseröffnung arbeitete mich mein Vorgänger sehr gut ein, sodass ich den ersten Tag sehr schön erlebte. Eine Praxismitarbeiterin, die bereits über sieben Jahre für meinen Vorgänger gearbeitet hatte, führte mich durch die ersten Tage und Monate. Bei Fragen und Unklarheiten konnte ich mich an meinem Vorgänger wenden, der zu Beginn noch in derselben Liegenschaft wohnte. Aus meiner Sicht war somit der Start in meine selbständige Tätigkeit als Allgemeinarzt perfekt.

Wie beurteilen Sie die Situation jetzt nach über 5 Jahren?
Die vorstehend erwähnten Bedenken haben sich alle in Luft aufgelöst. Die Praxis läuft nach sechs Jahren vorbildlich und ausgezeichnet. Ich konnte das Vertrauen der Patienten meines Vorgängers gewinnen und den Patientenstamm weiter ausbauen und altersmässig besser durchmischen. Nach den ersten Jahren musste ich einen Patienten-Stopp einführen, damit sich die Arbeitsbelastung im Rahmen von 50 bis 60 Stunden pro Woche einpendeln konnte. Die Patienten haben mich sehr gut angenommen und sind, soweit ich sagen kann, äusserst zufrieden mit mir. Ich freue mich, dass ich so viele Patienten betreuen darf und erlebe den Praxisalltag immer noch als spannend. Meine Mitarbeiterinnen sind sehr motiviert und unterstützen mich täglich. Ich bin stolz darauf, dass mir zusammen mit meinem Team die Praxisübernahme so gut gelungen ist.

Was würden Sie heute anders machen?
Mein Vorgänger hatte in den letzten Jahren vor seiner Pensionierung die Praxis aus gesundheitlichen Gründen etwas reduziert geführt, was ich sukzessiv wieder aufbaute. Zufolge des akuten Ärztemangels in der Region habe ich leider den Patienten-Stopp eher etwas zu spät vollzogen, so dass ich aktuell eher zu viele Patienten betreue. Dies bedingt eine hohe Arbeitsbelastung für mich und meine Mitarbeiter. Einem jüngeren Kollegen würde ich empfehlen, die Notbremse rechtzeitig zu ziehen.

Was ist das Geheimnis Ihres Erfolges?
Erstens geht meine Praxis auf jeden einzelnen Patienten ein, hört ihm zu und nimmt ihn ernst. Zweitens arbeite ich mit einem professionellen MPA-Team zusammen, das sich sehr einsetzt und den zeitweise hektischen Betrieb stützt und mitträgt. Drittens steht mir meine Ehefrau mit Rat und Tat zur Seite und unterstützt mich bei Bedarf. Nicht zuletzt sind es auch die wirtschaftlichen, finanziellen und versicherungstechnischen Überlegungen der Firma FEDERER & PARTNERS, die ich täglich in meine Arbeit integriere.

Was würden Sie Ihren Kollegen, welche den Schritt in die Selbstständigkeit noch vor sich haben, mit auf den Weg geben?
Sich so schnell wie möglich selbständig zu machen und Allgemeinarzt zu werden. Denn der Beruf des Allgemeinarztes ist für mich, der auf dem zweiten Bildungsweg Medizin studiert hat und dabei mindestens drei Berufe kennengelernt hat, nach wie vor ein sehr schöner, abwechslungsreicher und interessanter Beruf, der mit zunehmender Erfahrung täglich spannender wird.

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