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Dr. med. Maria Rosa Leivas

Frau Dr. med. Maria Rosa Leivas, Fachärztin FMH für Gynäkologie und Geburtshilfe, hat im Jahre 2010 eine Praxis in Reinach BL übernommen. Wie hat sie diesen grossen Schritt in die Selbständigkeit vorbereitet und wie hat sie ihn erlebt? Was würde sie heute anders machen? Das und noch vieles mehr für alle, die diesen Schritt noch vor sich haben und aus Erfahrungen von Kollegen profitieren möchten.

Frau Doktor Leivas, warum haben Sie sich für eine Praxisübernahme und nicht für eine Neueröffnung entschieden?
Aufgrund des herrschenden Ärztestopps war es gar nicht möglich, hier in der Region Basel eine neue Praxis zu eröffnen. Folglich kamen nur Praxis-Übernahmen in Frage.

Warum haben Sie sich ausgerechnet in Reinach BL niedergelassen?
Die äusserst attraktive Lage und die Nähe zu meinem Wohnort waren ausschlaggebend. Ausserdem liegt die Praxis sehr zentral und ist mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (sprich Tram und Bus) bestens erreichbar. Die wichtigsten Einkaufsmöglichkeiten, wie auch das Postamt und die Apotheke befinden sich in unmittelbarerer Nähe, sodass für unsere Patientinnen gleichzeitig die Möglichkeit besteht, ihre täglichen Besorgungen zu erledigen. Hinzu kommt, dass es sich um die Praxis von Herrn Doktor Latscha handelte, den ich bereits Jahre zuvor, aus meiner Zeit als Assistenzärztin in Dornach, kennen lernen durfte. Das war ideal!

War für Sie eine Gemeinschaftspraxis nie ein Thema? Warum?
Doch, zu Beginn war dies tatsächlich auch ein Thema. Kurze Zeit danach wurde mir jedoch klar, dass ich nur ungern meine Diagnosen, Therapien und Patientinnen einem anderen Arzt überlassen möchte. Dies käme nur in Frage, wenn ich eine Kollegin oder einen Kollegen hätte, den ich bereits aus einer Zusammenarbeit kennen würde und zu dem ich hundertprozentiges Vertrauen hätte. Aber die Idee, dass eine komplett fremde Person, resp. ein Kollege, in meine Praxis einsteigt, ist für mich undenkbar.

Wie haben Sie das Projekt «Praxisübernahme» vorbereitet?
Ich bin zu FEDERER & PARTNERS gegangen (schmunzelt). Herr Doktor Latscha hatte seinerzeit bereits eine Standortbestimmung durch Herrn Federer machen lassen und hat mir somit FEDERER & PARTNERS empfohlen.

War es schwierig im Fall einer Praxisübernahme einen Bankkredit zu bekommen?
Ja, sehr! Ich war sehr erstaunt und überrascht. Da es sich um eine bereits bestehende Praxis und nicht um eine Neueröffnung handelte, sah ich keine Gründe, welche einer Kreditzusage im Weg stehen. Aber trotz des sehr guten, von FEDERER & PARTNERS erarbeiteten Businessplanes, aus welchem klar hervorging, dass ich die, für diese Region besten Eigenschaften – auch in sprachlicher Hinsicht – mitbrachte, zeigten manche Banken kein Interesse an diesem Projekt. Schliesslich habe ich auf Empfehlung von FEDERER & PARTNERS die Luzerner Kantonalbank kontaktiert und dort meine Unterlagen eingereicht. Der Erfolg kam unmittelbar danach. Ich durfte sehr angenehme und nette Leute kennenlernen, die sofort interessiert waren. Anlässlich des Gespräches, welches in der Praxis stattfand, wurden meine Unterlagen besprochen, Fragen beantwortet und die Praxis angeschaut. Daraufhin wurde mir der Kredit problemlos zugesichert.

Wie haben Sie die letzten Tage vor der Eröffnung erlebt?
(schmunzelt). Ja ich war sehr nervös. Was wird sein, wie viele Patientinnen werde ich haben usw.? Ich stellte mir viele Fragen. Allerdings völlig grundlos, da bereits im Vorfeld mit dem Vorgänger vereinbart wurde, dass die Patientinnen am Telefon gefragt werden, bei welchem Arzt der weitere Termin gewünscht würde. Da ich die Praxis übernehme sollte, war ein fliessender Wechsel geplant. Die neuen Patientinnen wurden hauptsächlich in meine Agenda eingetragen. Trotzdem machten sich die Unsicherheit, die Anspannung und die Nervosität bemerkbar. Im Grossen und Ganzen verliefen die letzten Tag vor der Eröffnung äusserst positiv. Dies war es, was ich immer wollte und ich war glücklich!

Und wie war der erste Tag in der eigenen Praxis?
(lacht). Ich war ein bisschen unterfordert. Ich hatte nur wenige, vielleicht etwa acht Patientinnen gesehen. Aber ich war den ganzen Tag anwesend und hatte viel Zeit zum Lesen…endlich! Nach meiner letzten Tätigkeit im Spital, blieb nicht viel Zeit übrig, um medizinische Fachzeitschriften zu lesen. Während den ersten Wochen in der Praxis, in denen noch nicht allzu viel los war, bot sich mir reichlich Zeit an für diese Musse.

Wie beurteilen Sie die Situation jetzt nach 6 Jahren?
(lacht). Jetzt habe ich keine Zeit mehr! Schon wieder! Allerdings versuche ich, mir die Zeit zu nehmen, die ich brauche. Vor allem für die Krankengeschichten. Ich führe immer noch meine handgeschriebenen Krankengeschichten. Die elektronische Version begeistert mich nach wie vor nicht. Ich finde dies alles so unpersönlich, daher fühle ich mich wohler mit meinen Zeichnungen und meinen Beschreibungen. Ich gebe zu, ich investiere sehr viel Zeit und Herz für meine Patientinnen.

Was würden Sie heute anders machen?
Ich denke, ich würde heute Nichts anders machen. Für einen solchen Schritt ist meines Erachtens die professionelle Beratung und Begleitung sehr wichtig. Man braucht jemanden, der einem genau aufzeichnet, welche Schritte man gehen muss und auch die richtige Weitsicht besitzt, die man für ein solches Projekt braucht.

Was ist das Geheimnis Ihres Erfolges?
Zufrieden sein mit dem, was man macht, dass man die Ziele, die man sich gesetzt hat auch verfolgt und erreicht und auch weitere in Aussicht hat. Einfach gesagt: seinen Beruf leben und lieben!

Was würden Sie Ihren Kollegen, welche den Schritt in die Selbstständigkeit noch vor sich haben, mit auf den Weg geben?
Das medizinische Wissen bringen wir mit, das unternehmerische Denken nicht immer, leider. Ich glaube, Vertrauenspersonen um sich zu haben, die unternehmerisches Wissen mitbringen und Erfahrungen im Bereich Arztpraxis haben, ist das Wichtigste, um nicht ins kalte Wasser geworfen zu werden. Wichtig ist auch zu wissen, was man machen möchte und was man will. Die Verantwortung, die man durch die Selbständigkeit übernimmt, ist riesig. Deshalb ist es auch unerlässlich, die Verbindungen mit den Kollegen und Experten ausserhalb der Praxis, sei es in den Unikliniken oder den Spitälern, wo man früher gearbeitet hat, aufrecht zu erhalten. Dies ist wichtig, damit man sich auch immer wieder austauschen und Rat holen kann.

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