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Dr. med. Alexandra Schuler-Ellmer

Frau Dr. med. Alexandra Schuler-Ellmer, Fachärztin FMH für Gynäkologie und Geburtshilfe, hat im Jahre 2012 eine Facharztpraxis in Niederlenz AG eröffnet. Wie hat sie diesen grossen Schritt in die berufliche Selbständigkeit vorbereitet und wie hat sie ihn erlebt? Was würde sie heute anders machen? Das und noch vieles mehr für alle, die diesen Schritt noch vor sich haben und aus den Erfahrungen von Kollegen profitieren möchten.

Frau Doktor Schuler-Ellmer, warum haben Sie sich für eine «Praxiseröffnung» und nicht für eine «Übernahme» entschieden?
Ich arbeitete vor der Praxiseröffnung in einer Praxis in Lenzburg. Da deren Inhaber aber in absehbarer Zeit noch nicht aufhören und ich in der Region bleiben wollte, habe ich mich für eine Neueröffnung entschieden. Des Weiteren fand ich es sehr attraktiv, dass ich bei einer Neueröffnung von Anfang an alles selber planen und strukturieren konnte und es so wirklich meine eigene Praxis wird. Zudem konnte ich bei meiner vorangegangen Tätigkeit schon einen kleinen Patientenstamm aufbauen, welchen ich mitnehmen konnte, was eine Neueröffnung auch erleichterte.

Warum haben Sie sich ausgerechnet in Niederlenz niedergelassen?
Das war reiner Zufall. Als ich mich für eine Praxisneueröffnung entschieden habe, habe ich mich an FEDERER & PARTNERS gewandt. Diese hatten zufälligerweise die Liegenschaft hier in Niederlenz ausgeschrieben und haben mir diese vorgestellt. Zuerst war ich etwas skeptisch. Bei der Besichtigung ist mir aber schnell aufgefallen, dass die Lage gut ist. Die Anbindung an den öffentlichen Verkehr ist super, die Distanz nach Lenzburg nur gering. Sie liegt etwas ausserhalb der Stadt und hat dadurch auch genügend Patientenparkplätze in der unmittelbaren Nähe. Zudem war der Standort natürlich auch super, da ich bereits einen kleinen Patientenstamm von der Praxis in Lenzburg hatte und geografisch so in der Nähe blieb.

Wie haben Sie das Projekt «Praxiseröffnung» vorbereitet?
Eigentlich nicht gross. Alles ist sehr schnell gegangen. Von der Entscheidungsfindung, dass ich mich selbstständig mache bis zur Eröffnung verging nur ein halbes Jahr, was schon sehr zügig war. Sehr geholfen hat mir dabei die Start-up Betreuung durch FEDERER & PARTNERS. Ohne deren Zeitplan, Erfahrungswerte, To-Do-Listen und Kontakte wäre das Projekt sicherlich nicht in so kurzer Zeit zu realisieren gewesen.

Welche Ängste haben Sie während der Vorbereitungsphase begleitet?
Natürlich sind Bedenken und gewisse Ängste vorhanden. Finanziell ist es ein sehr grosser Aufwand und die Gedanken, ob dies alles tragbar ist, waren schon vorhanden. FEDERER & PARTNERS haben mir im Rahmen des Start-up-Programms einen Businessplan erstellt und so hatte ich einen Anhaltspunkt, in welche Richtung es gehen soll. Trotzdem waren Ängste vorhanden, ob ich diese Ziele dann auch wirklich erreichen kann. Vor allem das erste Jahr war in psychisch Hinsicht schon anstrengend. Als ich dann nach einem Jahr gesehen habe, dass ich den Businessplan erfüllt habe, konnte ich mich entspannen, da ich sah, dass ich auf dem richtigen Weg bin.

War es schwierig im Fall einer «Praxiseröffnung» einen Bankkredit zu erhalten?
Der Knackpunkt bei mir war, dass ich nicht über sehr viel Eigenkapital verfügte und die Investitionskosten doch sehr hoch ausfielen. Schlussendlich ging es aber problemlos. Ich habe zwar von einer Bank eine Absage bekommen, aber auch eine Zusage.

Wie haben Sie die letzten Tage vor der «Praxiseröffnung» erlebt?
Wie erwähnt, hatte ich einen sehr straffen Zeitplan und habe zwei Wochen vor Praxiseröffnung bei meiner alten Stelle aufgehört. Da aber in der neuen Praxis noch nicht alles ganz fertig war, fiel in diesen zwei Wochen noch einiges an Arbeit an und ich hatte etwas Bammel, dass wir den Praxiseröffnungstermin nicht einhalten können. Es war spannend bis zuletzt. Schlussendlich konnte ich dann aber plangemäss eröffnen.

Und wie war der erste Tag in der eigenen Praxis?
Es war ein gutes Gefühl. Ich war schon etwas nervös, ob auch alles klappt. Zum Glück waren am ersten Tag aber noch sehr wenige Patienten eingeschrieben und somit hatte ich jeweils genügend Zeit mich zu orientieren und die Abläufe zu optimieren. Auch an das neue Computersystem musste ich mich zuerst etwas gewöhnen. Mit der Zeit wurde ich immer schneller und die Abläufe haben sich gefestigt.

Wie beurteilen Sie die Situation jetzt, nach über 3 Jahren?
Ich fühle mich sehr gut. Der Schritt in die eigene Praxis war definitiv der richtige für mich. Ich würde mich jederzeit wieder selbstständig machen. Natürlich ist es sehr arbeitsintensiv, aber auch erfüllend.

Was würden Sie heute anders machen?
Das Einzige, was ich im Nachhinein anders machen würde, wäre die Räumlichkeiten kleiner zu planen. Ich hatte die Praxis ursprünglich so geplant, dass ich noch eine weitere Kollegin rein nehmen kann, aber eine solche zu finden, gestaltet sich im Bereich der Gynäkologie aktuell sehr schwierig und so stehen nun Räume leer.

Planen Sie also nach wie vor allenfalls eine Ärztin / einen Arzt mit ins Boot zu holen?
Aktiv habe ich die Suche aufgegeben. Unsere Praxis hat einen hohen Zulauf, vom Patientenvolumen her könnte ich eine weitere Kollegin gebrauchen und würde mich sehr freuen, wenn sich unverhofft jemand melden würde.

Was ist das Geheimnis Ihres Erfolges?
Wir sind ein gutes Team, die Teamarbeit funktioniert sehr gut. Ich habe sehr gute Praxisassistentinnen. Wir sind fast immer guter Laune und fröhlich, das merken auch die Patientinnen. Der freundliche kundenorientierte Umgang mit den Patientinnen ist uns sehr wichtig und meine Praxisassistentinnen setzten das sehr gut um.

Was würden Sie Ihren Kollegen und Kolleginnen, welche den Schritt in die Selbstständigkeit noch vor sich haben, mit auf den Weg geben?
Sie sollen diesen Schritt unbedingt wagen!!! Viele trauen sich nicht, da sie vor allem vor der finanziellen Verantwortung Angst haben. Aber mit einem guten Projekt ist dies kein Problem und man gewinnt extrem viel an Lebensqualität. Ich bin neben meiner beruflichen Tätigkeit noch Mutter von drei Kindern und mit etwas Disziplin und Organisation ist alles sehr gut unter einen Hut zu bringen.

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